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Was machen wir eigentlich aus unserem Leben?

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Ferienzeit. Für viele Menschen ist dies eine gefürchtete Zeit. Geht es Dir auch so?

Ferienzeit gibt uns Zeit für Muse, Zeit, um über uns und unser Leben nachzudenken. Wie steht es mit unserer Beziehung zu uns selbst? Sind wir glücklich mit dem was wir tun in unserem Leben?

Ist dieses Leben so, wie wir es uns vorgestellt haben? Oder sind unsere Träume auf dem Marktplatz der Regeln, Normen und Anpassungen verloren gegangen? Entspricht unsere Partnerschaft, unsere Ehe und Familie, unser Miteinander unseren Vorstellungen oder haben wir innerlich schon längst aufgegeben, zugunsten einer nicht genauer definierten „Realität“? Und wie steht es mit unseren Idealen und dem, was wir in dieser Welt bewirken wollen?

Unser Alltag lässt uns manchmal wenig Zeit, über uns und unser Leben, unsere Hoffnungen und Träume nachzudenken. Wir sind eingespannt in eine riesige Verwaltungsmaschinerie, die uns ständig dazu auffordert, uns und unser Umfeld zu modifizieren, zu optimieren und den herrschenden Normen anzupassen, wenngleich diese Normen öfters menschenunwürdig und asozial sind.

Wir finden kaum Zeit, um über den Sinn unseres Daseins nachzudenken. Stattdessen sind wir dazu aufgefordert, auch in der Freizeit uns nicht einfach auszuruhen, sondern sportlich zu betätigen, um unseren Körper fit und leistungsfähig zu halten. Die gesellschaftlichen Normen führen zu immer neuen Exzessen und neuen Angeboten. Der Konsum wird angekurbelt und die innere Leere nimmt zu. Die plastische Chirurgie, die Pharmaindustrie und viele andere Industriezweige könnten ein Lied davon singen und verdienen Milliarden daran.

Es geht dabei nicht darum, Menschen zu unterstützen, ein selbstbestimmtes, emanzipiertes Leben zu leben, sondern es werden stets neue, schnelle Lösungen gesucht, um anstehende, persönliche Probleme zu beseitigen.

Verhaltenstherapien, Hypnotherapie und Ähnliches, versprechen eine rasche Lösung des „Problems“, ohne dass man sich mit dessen Ursachen und den dahinter wirkenden Dynamiken des Unbewussten auseinanderzusetzen braucht. Sich selbst zu entdecken, benötigt Zeit und Geduld, und genau das scheinen wir, trotz sinkender Arbeitszeiten, immer weniger zu haben.

Erstaunt beobachte ich immer wieder, wie Menschen bereit sind, immer neue Dinge zu kaufen und Unmengen an Geld auszugeben, in der Hoffnung, ihre unbewusst wahrgenommene innere Leere zu füllen, aber nicht bereit sind, in sich selbst zu investieren. Sie kaufen Unmengen an scheinbar günstigem, rasch Wirkung zeigendem, billigem Schrott, der alsbald in den Kellern oder Müllhalden verstaubt, weil es nicht die gewünschten Ergebnisse bringt.

Gleichzeitig beginnt die Suche nach der schnellen Lösung aufs Neue. Diese Suche ist eine Sucht. Und obwohl wir vielleicht wissen, dass jede Sucht letztendlich für den Süchtigen tödlich ist, ändern wir nicht unser Verhalten. Verrückt, oder? Wir sind bereit unsere kostbare Lebenszeit zu opfern, um möglichst viel billige Problemlösungen zu kaufen und gleichzeitig uns selbst, unsere Gesundheit und unsere Welt zu zerstören.    

Von wohlhabenden, glücklichen und zufriedenen Menschen habe ich gelernt, dass es nicht auf die Masse, sondern auf die Qualität ankommt. Nicht wieviel wir schon erlebt oder ausprobiert haben zählt, sondern welche Qualität das Erlebte in uns hat. Wie es in uns schwingt und nachwirkt.

Was nützt es, wenn ich viele Feriendestinationen auf der Welt bereist habe, aber in meinem Inneren Einöde und Tristesse herrscht? Was hilft es mir, wenn ich mir immer wieder ein neues Auto leisten kann, ich jedoch ständig in Angst lebe, nicht zu genügen und meinen Job zu verlieren?  

Rudolf Steiner soll einmal gesagt habe, dass der Mensch kein Anrecht auf finanzielle Sicherheit hat, sondern auf Arbeit. Weshalb? Weil unsere Arbeit ein wesentlicher Teil unseres Selbstausdruckes ist.

Wir alle sind auf der Suche nach Sinn und Bedeutung in unserem Leben. Wir wollen etwas Sinnvolles, Bedeutendes zum Wohle des größeren Ganzen beitragen. Sinngebende, sinnvolle Arbeit setzt in uns ungeheure Kräfte frei und erfüllt uns mit Glück und Zufriedenheit.

Nicht das Geld hilft uns, zufriedener zu werden, sondern der Sinn in unserem TUN. Wenn wir innerlich resignieren, suchen wir im Aussen nach schnellen Lösungen, anstatt in unserem Inneren nach unserem Sinn für unser Dasein zu suchen. Dabei ist die Suche nach dem Sinn und das Finden der eigenen Aufgabe, meines Erachtens, das Wichtigste im Leben jedes Menschen. Sinnlosigkeit erzeugt innere Leere, Einsamkeit und Krankheit. Ein sinnvolles Leben ist erfüllt mit Liebe, kreiert Erfüllung, Freude und wirkt heilend.

Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen, was wir eigentlich aus unserem Leben machen, wünsche ich uns allen, dass wir die Energie aus unseren Ferien immer wieder mitnehmen können, um unser Leben unseren Visionen und Idealen entsprechend zu gestalten.

In einem Spruch heisst es: „Arbeite täglich daran, die beste Version Deiner Selbst zu sein.“  Das können wir allerdings nur, wenn wir uns gestatten, uns selbst kennenzulernen und zu entdecken, wer wir selbst wirklich sind.

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