5 Tage in der Stille 

Vor ein paar Wochen waren Nic und ich (zeitversetzt, nicht zusammen) ein paar Tage im schönen Felsentor in der Schweiz (Spirituelles Zentrum) meditieren.

Gerne möchte ich euch von diesem Ereignis erzählen. Lange war für mich «in die Stille» gehen zwar eine Option, aber ich hatte auch einen gewissen Respekt davor. Was würde es mit mir machen, in der Stille zu sein und ein paar Stunden am Tag zu meditieren? Als wir wussten, dass wir das aeon übernehmen würden, war es für uns auch klar, dass wir dies ausprobieren wollten. Denn die Innenschau ist ein wichtiger Bestandteil der Psychosynthese. Die Innenschau hat viele Gesichter und man kann sie auf verschiedene Arten und Weisen praktizieren, jedoch ist die stille, sitzende Meditation – die Kontemplation – sozusagen die Königsklasse.

Das Felsentor liegt malerisch eingebettet in wunderschöner, unverfälschter Natur auf dem Rigi. Von dort oben hat man einen Rundumblick auf den Vierwaldstättersee. Also ideale Voraussetzungen, um die Ruhe geniessen zu können. Während einem solchen Seminar lässt man seine digitalen Devices (inkl. iPhone) ausgeschaltet. Man spricht wenig bis gar nicht mit den Teilnehmern, man sollte weder lesen noch schreiben, sondern sich nur auf sich selbst konzentrieren. Die Aussicht geniessen, sowohl die im Aussen, wie auch die im Innen. Tagsüber haben wir 5.5 Stunden meditiert (sitzend und gehend).

Was war in dieser Zeit schwierig, was leicht für mich?

Schwierig:

  • Meine Gedanken zur Ruhe zu bringen. Sie sind gerne abgeschweift…
  • Die sitzende Position (halber Lotus) zu behalten, ohne mich zu bewegen (ist mir nicht immer geglückt)
  • Nicht zu lesen (habe ich ca. 1 Std. pro Tag gemacht. Es gibt dort ganz tolle Literatur)

Leicht:

  • Es gab eine strenge Tagesstruktur. Die habe ich mit viel Freude umgesetzt. Wahrscheinlich, weil ich seit Jahren eine freie Struktur leben darf und mir keiner vorschreibt, was ich tun soll. Auch nicht immer einfach, daher geniesse ich diese Strenge ab und zu.
  • Ohne iPhone zu sein – wunderbar!
  • Mich mit mir zu beschäftigen , respektive zu reflektieren (etwas, dass ich schon Jahre praktiziere, daher war das nicht schwierig).

Was habe ich gelernt?

Man wartet ja auf ein «Spirituelles Erwachen» (zumindest ich). Aber da kam nichts… Nach ein paar Tagen jedoch hatte ich eine tiefe Erkenntnis (welche nicht so tief tönt). Ich bin mit dem Thema «Loslassen» ins Felsentor. Und habe dieses Wort immer als Verb gesehen mit dem Zusatz «müssen». Ich muss loslassen (unbewusst). Und etwas Tun müssen, tönt schwer und negativ. Der Lehrer im Felsentor hat irgendwann von «Gelassenheit» gesprochen, ein Wort, welches ich als Adjektiv verstehe und nicht als Verb. «Ich bin gelassen».

Das eine hat für mich also eine aktive Komponente (ich muss loslassen), wobei das andere eine passive Komponente hat (ich bin gelassen). Für mich eine fundamentale Veränderung, wie ich das Thema «loslassen» betrachte. Es hat sich eine unmittelbare Ruhe eingestellt, die bis heute anhält.

Fazit: Ich habe die Woche genossen und werde das sicherlich wiederholen. Die grosse Eingebung ist nicht gekommen, aber kleine Schritte tuns auch und sind auf meinem Weg in meine innere Ruhe und Ausgeglichenheit genauso wichtig 😊.

5 Tage in der Stille – Petra Schweizer erzählt, wie sie…