Hilfe, ich fühle mich überfordert
Ich habe in den letzten Monaten immer wieder solche Momente gehabt. Meine neue Rolle als Institutsleiterin überfordert mich immer wieder. Es sind nicht die einzelnen Teile, denn die machen fast alle Freude. Es ist die Komplexität dahinter und die Verantwortung, die damit einhergeht.
Ich versuche, alles unter Kontrolle zu bringen und strenge mich an, will es allen recht machen oder ich ziehe mich innerlich zurück, werde träge, vermeide den nächsten Schritt, aus Angst, nicht zu genügen. Zwei Seiten derselben Medaille. Und dann fühlt es sich an, als ob ich mich in einem Hamsterrad drehe und keinen Ausweg finde. Wie gelingt es mir trotzdem immer wieder?
Indem ich in solchen Momenten aufmerksam werde auf meine vertrauten inneren Muster: Ein Teil in mir will sofort funktionieren und ein anderer Teil zieht sich zurück aus der tiefen Angst, nicht zu genügen. Diese beiden Seiten kenne ich gut. Sie haben mich durch vieles im Leben begleitet. Und ich weiss heute: Beide sind Versuche meines Systems, mich zu schützen. Sie meinen es gut aber sie trennen mich von mir selbst.
Mein Körper spricht. Meine Seele erinnert mich daran, was ich oft vergesse:
Halt. Atme. Du musst nichts leisten. Komm zurück zu dir.
Was mir hilft?
- Mir bewusst zu machen, dass Überforderung nicht Schwäche bedeutet, sondern oft ein Hinweis darauf ist, dass etwas in mir Aufmerksamkeit braucht.
- Die inneren Anteile zu hören und nicht zu verdrängen.
- Und mir immer wieder Raum zu nehmen für das, was mich innerlich nährt: Natur, Stille, ehrliche Gespräche, tiefe Atmung, Herzverbindung.
Vielleicht kennst du das auch. Vielleicht fühlst du dich gerade selbst überfordert – im Beruf, in deiner Familie, in deinem eigenen inneren Prozess?
Dann möchte ich dir sagen: Du bist nicht allein. Und du darfst langsamer machen. Und du darfst dich daran erinnern, dass dein Wert nicht in deiner Leistung liegt, sondern in deinem Sein.
Folgende kurze Übung kann dir helfen, dich in Momenten der Überforderung wieder mit deinem Herzraum zu verbinden:
- Finde einen Moment der Stille. Setze dich bequem hin, die Füsse auf dem Boden, die Hände sanft auf deinem Herzraum abgelegt.
- Schliesse die Augen. Spüre den Kontakt deiner Hände mit deinem Brustkorb.
- Atme ruhig und bewusst. Lass deinen Atem durch deinen Herzraum fliessen und stell dir vor, dass du durch dein Herz ein- und ausatmest.
- Sprich innerlich (oder laut):
„Ich atme ein – ich komme bei mir an.“
„Ich atme aus – ich lasse los.“ - Bleibe für 2–5 Minuten in dieser Herzverbindung. Lass alle Gedanken kommen und gehen. Bleib mit deinem Atem und deinem Herzen verbunden.
Vielleicht spürst du, wie sich etwas in dir beruhigt, wie du weicher wirst und wie du dir selbst näherkommst.
Falls du dich näher mit diesem Thema beschäftigen möchtest, hier sind noch ein paar Reflexionsfragen für dich:
- In welchen Momenten erlebst du Überforderung und wie reagierst du dann typischerweise?
- Kennst du die Tendenz, entweder in Aktionismus oder in Rückzug zu verfallen? Was steckt dahinter?
- Was würde sich verändern, wenn du in solchen Momenten nicht gegen dich, sondern mit dir gehst?
- Was nährt dich wirklich – körperlich, seelisch, geistig?
Und falls du das lieber zu zweit angehen möchtest, kannst du mich gerne kontaktieren: herzkraftcoach.ch 😊
Ich wünsche dir einen entspannten Sonntagabend.
hilfe, ich fühle mich überfordert