Herbstzeit: Annehmen, Ankommen, Loslassen
Ich möchte deshalb Rückschau halten auf mein Jahr. Und dich mitnehmen. Es war einmal mehr ein sehr intensives Jahr. Und ich muss gestehen, dass ich «intensiv» offensichtlich liebe, denn sonst würde ich definitiv anders leben. Ich bin am 10. Oktober geboren, habe also zwei Nullen in meinem Geburtsdatum. Eine Freundin, welche sich mit Numerologie beschäftigt, hat mir mal gesagt, dass die «Doppel Nullen» (also wohlverstanden nur im Geburtsdatum… 😉) ein sehr intensives Leben leben. Ja, dem kann ich definitiv zustimmen!
Vor mehr als einem Jahr haben wir «Ja» gesagt zum aeon. Wir waren auf unserer «Makhanee» unterwegs (unserem Segelkatamaran) bei Sardinien und haben uns bereits während mehreren Monaten gefragt, ob wir dieses Leben weiterhin so leben wollen (in der Welt herumsegeln) und ob es uns zufrieden macht. Mich hat es nicht vollauf befriedigt, ich wollte mehr Sinn meinem Leben geben. Und da es für mich keine Zufälle gibt, kam das aeon im genau richtigen Zeitpunkt auf uns zu. Und so haben wir uns von unserem Segelleben verabschiedet und einen guten Platz für unsere Makhanee gesucht und in Genua gefunden.
Da wir aber letzten Oktober noch keine Wohnung in der Schweiz hatten (wir haben im 2020 als wir nach Singapur gingen alle Möbel mitgenommen und unser Haus verkauft), mussten wir zuerst auf Wohnungssuche. Diese haben wir in Binningen gefunden, welche jedoch erst auf März 2024 einzugsbereit war. Das war uns aber egal, denn wir wollten die Wintermonate noch für uns nutzen. Übernahme des aeon war per 1. Juli. Für Nic war es wichtig, einfach mal 2 Jahre nicht zu arbeiten (Er war seit 1. Juli 2022 offiziell arbeitslos). Und so sind wir im letzten Winter viel herumgereist, u.a. waren wir 3 Wochen in Südafrika.
Herumreisen tönt gut. Trotz allem war es auch stressig, denn «kein Zuhause» zu haben, bekam eine neue Bedeutung für mich. Auf der Makhanee (unserem Zuhause) war es zu kalt und so sind wir gependelt zwischen der Schweiz und haben bei Freunden übernachtet oder aber wir haben Air B&B genutzt in Genua oder sind in die Ferien gereist in wärmere Gefilde. Wenn man aber den Luxus hat, irgendwohin zu reisen, wo man will, wird es irgendwann kein Luxus mehr. Dann sehnt man sich nach «ankommen».
Ich habe also sehr viel gelernt über «annehmen», «ankommen» und «loslassen». Denn im letzten Jahr sind sowohl mein Vater als auch meine Mutter gestorben.
Und so sitze ich ein paar Tage vor meinem 55. Geburtstag in unserer Wohnung in Binningen und realisiere wieder einmal, wie intensiv das letzte Jahr war. Und bin froh, wieder ein Zuhause se zu haben. Ein Zuhause, das viel kleiner ist, als was wir die letzten Jahre gewohnt waren (ausser natürlich auf der Makhanee). Es tut mir gut, immer wieder loszulassen, auf allen Ebenen. Und wieder in der Schweiz angekommen zu sein.
Herbstzeit: Annehmen, Ankommen, Loslassen. Petra erzählt, …